8 Ausführung der Fugenabdichtung

  • Stabiler Untergrund
  • Ausführung der Fugenabdichtung
  • Hinterfüllen
  • Abkleben
  • Grundieren
  • Einbringen des Fugendichtstoffs
  • Glättmittel
  • Nachbehandlung

8.1 Verarbeitungsbedingungen

  • Beachtung der Umgebungstemperatur von +5 °C bis +35 °C
  • Beachtung der Objekttemperatur von min. +5 °C
  • Beachtung der Materialtemperatur von min. +5 °C
Bei feuchtigkeitshärtenden Dichtstoffen auf ausreichende Umgebungsfeuchtigkeit und Luftzutritt achten.

Temperaturen, Luftfeuchtigkeiten und Tiefe/Breite des Dichtstoffs beeinflussen die Aushärtungszeit und damit die Funktionstüchtigkeit der Abdichtung.

Insbesondere in Schwimmbecken ist auf eine vollständige Aushärtung des Dichtstoffs vor der Wasserbelastung zu achten.

Nicht vollständig ausgehärtete Dichtstoffe begünstigen einen vorzeitigen Schimmelpilzbefall.

8.2 Oberflächen der Bauteile im Fugenbereich

Die Haftflächen müssen eben, sauber, trocken und fettfrei sowie fest und tragfähig sein. Sie müssen ferner frei sein von solchen Oberflächenbehandlungen wie z.B. Reste von Montageschaum, Anstrichen, Versiegelungen, Imprägnierungen, die das Haften und Aushärten beeinträchtigen. In Abhängigkeit vom Untergrund kann eine Reinigung der Haftflächen mit einem Reiniger erforderlich sein. Die Technischen Richtlinien des Herstellers sind zu beachten. Eingebrachter Mörtel zur Ausbesserung schadhafter Stellen im Abdichtungsbereich muss ausreichend trocken und tragfähig sein, eine weitgehend porenfreie Oberfläche haben und ausreichend fest am Untergrund haften. Solche Ausbesserungen dürfen das Haften nicht beeinträchtigen. Abdichtungsmaterial und Hilfsmittel müssen mit dem zu verfugenden Baustoff verträglich sein.

8.3. Reihenfolge der Arbeitsschritte

Nach dem Stand der Technik ist nachstehende Reihenfolge der Arbeitsschritte bei der Abdichtung mit spritzbaren Dichtstoffen zur Erzielung einer fachgerechten und optisch sauberen Fuge einzuhalten.

Reinigen der Haftflächen:
  • Abkleben der Fugenränder (in Schwimmbecken unbedingt erforderlich)
  • Hinterfüllen mit geschlossenzelliger Rundschnur bei Fugen im Beton
  • Der Durchmesser des Hinterfüllmaterials muss größer sein als die vorhandene Fugenbreite.
  • Vorbehandeln der Haftflächen mit Primer nach Herstellerangabe (im Unterwasserbereich unbedingt erforderlich)
Die vom Hersteller vorgeschriebene Zeitspanne (Mindestablüftezeit) zwischen Auftragen des Primers und Einbringen des Fugendichtstoffs muss eingehalten werden. Ebenso ist die offene Zeit des Primers zu berücksichtigen, die angibt, bis zu welchem Zeitpunkt der Dichtstoff spätestens aufgebracht werden muss.

Einbringen des Dichtstoffs
  • Abziehen/Glätten der Dichtstoffoberfläche mit vom Hersteller empfohlenem Glättmittel - ggf. Abziehen der Abklebebänder.
  • Nachglätten der Fugenränder mit möglichst wenig Glättmittel.
  • Überschüssiges, ablaufendes Glättmittel entfernen, um Verunreinigung angrenzender Bauteile zu vermeiden.
  • Dichtstoffreste im Fugenrandbereich mit vom Hersteller empfohlenen Reinigungsmitteln umgehend entfernen (siehe dazu auch Merkblatt Nr. B41der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen: Liste geprüfter Reinigungsmittel für keramische Beläge in Schwimmbädern.
  • Ungeeignete Reinigungsmittel können die Oberflächen von Fliesen schädigen.
  • Durch erhöhten oder unkontrollierten Einsatz von sauren Reinigern können zementäre Fugen geschädigt werden.

8.4 Fugensanierung

  • Sorgfältiges Ausbauen des schadhaften Dichtstoffs, insbesondere bei Konstruktionen mit einer Verbundabdichtung, um diese nicht zu beschädigen.
  • Zusätzlich ist eine Desinfektion der Randzonen und, Haftflächen (min. jeweils 20 bis 30 cm) erforderlich, Herstellerempfehlungen sind zu beachten.
  • Reinigen der Haftflächen.
  • Abkleben der Fugenränder (in Schwimmbecken unbedingt erforderlich).
  • Hinterfüllen mit geschlossenzelliger Rundschnur.
  • Der Durchmesser des Hinterfüllmaterials muss größer sein als die vorhandene Fugenbreite.
  • Vorbehandeln der Haftflächen mit Primer, falls erforderlich nach Herstellerangabe (im Unterwasserbereich unbedingt erforderlich).
  • Einbringen des neuen Dichtstoffs (ggf. in Absprache mit dem Dichtstoffhersteller).
Wichtiger Hinweis:
Ist das Dichtstoffsystem bekannt oder kann es ermittelt werden, ist es immer ratsam,
eine Sanierung mit dem gleichen Rohstoffsystem durchzuführen, da es oft aufgrund der Fugenkonstruktion oder Lage der Fuge nicht möglich sein wird, alle alten Dichtstoffreste gründlich zu entfernen und es bei unterschiedlichen Rohstoffsystemen zu Haftungsmängeln kommen kann.

Herausgeber:
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