5 Fugenausbildungen
Bei der Ausführung von Brandwänden sind die besonderen brandschutztechnischen Vorschriften zu beachten.
5.1 Fuge nausbildungen mit Dichtstoffen
5.1.1 Fugenausbildungen der Fugenarten A und B
Diese Fugen werden in der Regel innerhalb der gefasten äußeren Längskanten der Platten ausgeführt. Der Kunstharzmörtel bzw. der plastische Fugendichtstoff soll nach dem Glattstreichen in dem tiefsten Fugenbereich mindestens eine Dicke von 3 mm aufweisen.Fugenart A
Es kommen Kunstharzmörtel zum Einsatz, die spritzfähig sind.
Es handelt sich um Einkomponentenmaterialien auf verschiedenartiger Bindemittelbasis.
Fugenart B
Es kommen plastische Fugendichtstoffe zum Einsatz. Die Massen sind spritzfähige, lufttrocknende Einkomponentenmaterialien, zumeist auf Basis Acrylatdispersion .
Plattendicke [cm] | Plattenlänge [m] | ta [°C] | ti [°C] | tba [°C] | tbi [°C] | ^t | ^Itlin [mm/m] | FD [%] |
erf bF [m] |
Gewählt bF [m] |
|
1 | 17,5 | 6,0 | 65 | 12 | 15 | 20 | 55,5 | 0,26 | 20 | 11,9 | 12 |
2 | 17,5 | 6,0 | -15 | 20 | 10 | 8 | -36,0 | -0,06 | 20 | -12,7 | 13 |
3 | 20,0 | 6,0 | 65 | 12 | 5 | 20 | 52,5 | 0,26 | 20 | 11,5 | 12 |
4 | 20,0 | 6,0 | -15 | 20 | 35 | 25 | -40,0 | -0,06 | 2 | -13,3 | 14 |
5 | 20,0 | 6,7 | 65 | 12 | 8 | 15 | 56,5 | -0,26 | 20 | 13,5 | 14 |
6 | 20,0 | 6,7 | -15 | 20 | 9 | 25 | -27,0 | -0,06 | 20 | -12,9 | 13 |
7 | 25,0 | 7,5 | 65 | 12 | 5 | 5 | 53 | -0,26 | 20 | 13,5 | 14 |
8 | 25,0 | 7,5 | -15 | 20 | 25 | 35 | -35,0 | -0,06 | 20 | -14,4 | 15 |
5.1.2 Fuge nausbildung Fugenart C
Die Fugenbreite beträgt in der Regel 10 – 15 mm, die Dichtstoff-Tiefe soll 8 – 10 mm nicht unterschreiten. Dreiflankenhaftung ist zu vermeiden.Es kommen plastische und elastische Fugendichtstoffe zum Einsatz. Die Massen sind spritzfähige, lufttrocknende Einkomponentenmaterialien, hauptsächlich auf Basis Acrylatdispersion .
5.1.3 Fuge nausbildung Fugenart D (z. B. Gebäudetrennfuge )
Die Fugenbreite muss für diese Fugenart aufgrund der unterschiedlichen Beanspruchung mindestens 20 mm betragen, die Dichtstoff-Tiefe sollte 12 mm nicht unterschreiten. Dreiflankenhaftung ist zu vermeiden. Es kommen elastische Fugendichtstoffe zum Einsatz.Um einen Bruch im Porenbeton durch hohe Spannungsspitzen zu vermeiden, muss die Festigkeit des Fugendichtstoffes geringer als die Porenbetonfestigkeit sein. Die Massen sind spritzfähige Ein- oder Zweikomponentenmaterialien auf verschiedener Bindemittelbasis, die sowohl lufttrocknend als auch selbstaushärtend sein können.
5.2 Fuge nausbildungen mit vorkomprimierten und imprägnierten Fugendichtbändern
Sie finden Anwendung bei Fugenart C und bei Gebäudetrennfuge n Fugenart D und bei schadhaften Fugen.Fugendichtbänder bestehen aus einem offenzelligen Polyurethan-Schaumstoff als
Trägermaterial, in den ein Imprägnat eingebracht wird.
Dieses Imprägnat stellt die wesentlichen Eigenschaften des Dichtbandes sicher:
- Verzögerte Rückstellung, um einen Einbau in fertige Fugen zu ermöglichen
- Wasserabweisende ( abdichtende ) Wirkung
- UV- und Alterungsschutz des Trägermaterials
BG1 geeignet für die ungeschützte Außenanwendung; sie sind schlagregensicher bis zu einem Differenzdruck von 300 Pa
BG2 geeignet für die Außenanwendung, sollten aber mit Leisten abgedeckt werden
BGR sind speziell für die Raumseite vorgesehen und dichten die Fuge luftdicht ab
Für die dauerhafte Funktion des Bandes ist die Einhaltung eines Mindestkomprimierungs-grades im eingebauten Zustand erforderlich. Dieser Mindestkomprimierungsgrad (max. zulässige Expansion) wird durch die vom Hersteller vorgegebene Toleranzgrenze definiert und muss zwingend eingehalten werden.
Das Einbringen ist witterungsunabhängig. Die Fugenflanke n werden nicht auf Zug beansprucht. Unebenheiten in diesem Bereich gleicht das Band während des Expandierens aus.
Nähere Einzelheiten zu den Fugendichtbändern und deren Verarbeitung sind dem IVD-Merkblatt Nr. 26 – Abdichten von Fenster- und Fassadenfuge n mit vorkomprimierten und imprägnierten Fugendichtbändern – zu entnehmen.
5.3 Fuge nausbildungen mit Alu-Grund- und Deckprofilen
Eine Lösung erhält man auch mit der Anordnung von Alu-Deckleisten, welche die statisch nachweisbare Verankerungstechnik mit der Abdeckung der vertikalen Fugen verbinden.Die Verankerung der Wandplatten erfolgt mittels durchlaufender oder stückweise angebrachter Grundprofile. Bei Grundprofilstücken wird eine Verfugung nach Fugenart C zwischen den Profilstücken empfohlen.
Vor dem Aufklemmen der Deckprofile sollte die Beschichtung ausgeführt werden.
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Merkblatt: IVD-Merkblatt 2 - Klassifizierung von Dichtstoffen Merkblatt: IVD-Merkblatt 27 - Abdichten von Anschluss- und Bewegungsfugen an der Fassade mit spritzbaren DichtstoffenMerkblatt: IVD-Merkblatt 28 - Sanierung von defekten Fugenabdichtungen an der Fassade Merkblatt: IVD-Merkblatt 31 - Sanierung von Fugenabdichtungen im Hochbau
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