5 Begriffe

Elastischer Dichtstoff
Dichtstoff, der nach der Verarbeitung vorwiegend elastische Eigenschaften aufweist.
Die durch Fugenbewegungen verursachten Spannungen im Dichtstoff sind annähernd proportional der Beanspruchung.

Plastischer Dichtstoff
Dichtstoff, der nach der Verarbeitung vorwiegend plastische Eigenschaften aufweist.
Die durch Fugenbewegungen im Dichtstoff verursachten Spannungen werden sehr schnell abgebaut.

Zulässige Gesamtverformung (Bewegungsvermögen)
Die Zulässige Gesamtverformung (ZGV) beschreibt das Bewegungsvermögen eines
Dichtstoffs (vor allem in Bezug auf Dehnung, Stauchung und Scherung), innerhalb dessen der Dichtstoff seine Funktionsfähigkeit beibehält und seine Aufgabe zur dauerhaften Abdichtung erfüllen kann. Die ZGV eines Dichtstoffs wird in Prozent angegeben.
Weist ein Dichtstoff eine ZGV von 25 % auf, so bedeutet das, dass der Dichtstoff, von der spannungsfreien Nulllage aus gesehen, im Laufe der Einbauzeit um z. B. +12,5% gedehnt und um -12,5% gestaucht werden darf (oder z. B. um +15% und -10% usw.), also eine Gesamtverformung von insgesamt 25 % auftreten darf. Eine höhere Gesamtverformung würde den Dichtstoff überfordern.

Kraftschlüssig
Die auftretenden Bewegungen werden nicht vom Klebstoff aufgenommen, sondern überwiegend auf die Konstruktion bzw. die angrenzenden Bauteile übertragen.

Physikalisch härtend
Die Aushärtung des Montageklebstoffs erfolgt vorwiegend durch Verdunsten der
flüchtigen Bestandteile (Wasser oder Lösemittel), eine chemische Vernetzung der
einzelnen Polymerketten findet nicht statt.

Verträglichkeit mit anderen Baustoffen
Die Verträglichkeit eines Montageklebstoffs ist gegeben, wenn keine Veränderungen, z. B. Bindemittelabwanderungen, Verfärbungen, Korrosion am Material und/oder der bestimmungsgemäß vorliegenden Haftflächen sowie dem angrenzenden Baustoff auftreten. Die Verträglichkeit der einzelnen Montageklebstoffe kann nach DIN ISO 16938-2 geprüft und beurteilt werden.
Montageklebstoff
Unter Montageklebstoffen versteht man pastöse Klebstoffe, die vor allem zum Kleben und teilweise auch zum fugenfüllenden Abdichten bei der Montage von Bauteilen und Baustoffen eingesetzt werden und ein breites Einsatzspektrum aufweisen. Montageklebstoffe können physikalisch trocknend oder chemisch reaktiv sein und nach verschiedenen Rohstoffgruppen eingeteilt werden. Sie können starr oder elastisch, spannungsausgleichend oder kraftschlüssig sein.

Klebstoff
Nach DIN EN 923 wird ein Klebstoff definiert als ein Nichtmetall und Bindemittel, das über Adhäsion und Kohäsion wirkt.
Eine Klebung ist demgemäß das Verbinden zweier Fügeteile mittels eines Klebstoffs.

Fuge
Eine Fuge ist nach DIN 52460 der beabsichtigte oder toleranzbedingte Raum zwischen Bauteilen.
Sie muss im Vorfeld sorgfältig geplant, ausgeschrieben oder den bestehenden Regelwerken entnommen werden.

Abdichten
Unter Abdichten versteht man das Verschließen der Fuge.
Dies kann mit bewegungsausgleichenden spritzbaren Dichtstoffen, Dichtungs-
bändern oder –folien erfolgen.

Bewegungsausgleichend/spannungsausgleichend
Die auftretenden Bewegungen werden vom Klebstoff aufgenommen und nicht oder nur in geringem Maße auf die Konstruktion bzw. die angrenzenden Bauteile übertragen.

Vernetzungssystem

Ein Dicht-/Klebstoff kann auf unterschiedliche Arten vernetzen. Aufgrund des jeweiligen chemischen Vernetzungssystems werden bei der Vulkanisation bestimmte Nebenprodukte abgespalten, die den Geruch bei der Verarbeitung des Kleb-/Dichtstoffes bestimmen.

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